Der 22. Berlinale Co-Production Market, der vom 15. bis 19. Februar 2025 stattfindet, wird 35 Filmprojekte aus 27 Ländern präsentieren. Diese Projekte wurden aus insgesamt 351 Einreichungen ausgewählt – ein Anstieg von mehr als zehn Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Produzentinnen der ausgewählten Filme treffen sich in der neuen Event-Location Octogon am Leipziger Platz, um potenzielle Koproduzentinnen und Finanzpartner zu finden. Bei den Projekten handelt es sich sowohl um bereits anfinanzierte Spielfilme mit Budgets zwischen 800.000 und 5 Millionen Euro als auch um noch in frühen Finanzierungsstadien befindliche Projekte. Besonders hervorzuheben ist, dass 19 der 35 ausgewählten Filme von Frauen inszeniert werden.

Zu den Regisseurinnen der anfinanzierten Projekte zählen unter anderem Ayşe Polat, Tatiana Huezo, Carolina Markowicz, Radu Muntean, Kirsten Tan und viele weitere international renommierte Filmemacherinnen. Im Rahmen der Reihe Berlinale Directors werden auch vier neue Projekte vorgestellt, die sich noch in frühen Finanzierungsphasen befinden, darunter Filme von Narges Kalhor, Valeria Hofmann und Stephan Komandarev.

Ein weiteres Highlight ist das Projekt I’m Coming For You aus Kamerun von Cyrielle Raingou, das in Kooperation mit dem Berlinale World Cinema Fund präsentiert wird. Das Projekt behandelt die Geschichte einer selbstbewussten Frau, die in einem von traditionellen Strukturen und Terrorismus bedrohten Umfeld für den Lebensunterhalt ihrer Familie kämpft.

Die Themen der Projekte sind vielfältig und reichen von Selbstbestimmung und Identität über dysfunktionale Familien bis hin zu gesellschaftlichen Problemen wie Kapitalismus, Verschwörungstheorien und virtuelle Beziehungen. Einige der Projekte beinhalten auch humorvolle Ansätze zu ernsten Themen.

Im Talent Project Market, einer Kooperation mit Berlinale Talents, präsentieren zehn aufstrebende Produzent*innen ihre Projekte. Diese wurden aus 203 Einreichungen ausgewählt und umfassen unter anderem ein Animationsprojekt von Carl Joseph E. Papa aus den Philippinen sowie neue Werke von Rohena Gera (Indien) und Ingrid Pokropek (Argentinien).

Neu in diesem Jahr ist der Gen Z Audience Award, gestiftet vom Deutsch-Französischen Jugendwerk. Dieser Preis wird von einer deutsch-französischen Jury aus Filmstudierenden verliehen und richtet sich an Projekte, die besonders für junge Kinogänger*innen im Alter von 20 bis 28 Jahren attraktiv sind.

Zusätzlich zum Preisangebot gibt es zahlreiche Möglichkeiten für Networking und Partnerschaften. Beim Company Matching-Programm stellen sich fünf internationale Firmen vor, darunter Cinema Inutile aus den USA und Japan sowie Fünferfilm aus Deutschland. Insgesamt werden über 1500 Einzel-Meetings organisiert, um die Produzentinnen mit internationalen Koproduzentinnen, Filmverleihern, TV-Sendern und weiteren Finanzierungspartnern zu vernetzen.

Der Berlinale Co-Production Market hat bereits zur Entstehung von über 390 Filmen beigetragen, darunter preisgekrönte Werke wie Alcarràs (2022) und Bad Luck Banging or Loony Porn (2021). Auch in diesem Jahr werden viele der präsentierten Projekte im internationalen Wettbewerb und bei anderen Festivals erwartet, was die Bedeutung des Marktes als Plattform für die internationale Filmproduktion unterstreicht.

Bild © Berlinale Co-Production Market 2024