Bei der festlichen PRIX EUROPA-Preisverleihung im Roten Rathaus in Berlin wurden am 11. Oktober insgesamt 15 Medienproduktionen als Beste Europäische Audio-, Digital Media und Videoproduktionen des Jahres ausgezeichnet. Zusätzlich wurde ein Sonderpreis für das Beste Europäische Medienprojekt im Bereich Identität, Diversität und Inklusion vergeben. Höhepunkt der Veranstaltung war die Verleihung des Awards European Journalist of the Year 2024 an die deutsche Journalistin Mirjam Kottmann. Laut Pressemitteilung wird der Ehrenpreis jedes Jahr für besondere Verdienste in der europäischen Medienbranche verliehen an eine Person, die festgefahrene Strukturen durchbricht, Grenzen überschreitet und Sichtweisen nachhaltig verändert.

Im Filmbereich gingen gleich zwei Preise nach Deutschland: Die erfolgreiche ARD-Koproduktion „Die Zweiflers“ über eine jüdische Familie in Frankfurt begeisterte als beste Mini-Serie. Und die RBB-Produktion „Das Strohmann-Kartell – Dienstleister für die Mafia“ gewann den Award als beste TV-Investigation.

Der PRIX EUROPA IRIS für das beste Medienprojekt über Identität, Diversität und Inklusion ging an das zweisprachige österreichische Radiofeature „Blasse Stunden / Blijedi sati“. Für diese Auszeichnung konnten sich zum ersten Mal Produktionen aus allen Kategorien bewerben, das Medium Audio setzte sich in diesem Fall also sowohl gegen das bewegte Bild, als auch gegen die digitalen Medien durch.

Krönender Abschluss war der Ehrenpreis PRIX EUROPA European Journalist of the Year 2024: Er ging an die deutsche Journalistin Mirjam Kottmann. Die leidenschaftliche Medienmacherin arbeitet seit 27 Jahren beim Bayerischen Rundfunk. Nach einer ereignisreichen Karriere als Reporterin ist sie seit Anfang des Jahres Deutschlands erste Nachrichtenmoderatorin im Rollstuhl. Die 50- Jährige lebt seit sie 24 Jahre alt ist mit der Diagnose Multiple Sklerose. RBB-Intendantin Ulrike Demmer verbeugte sich in ihrer Rede vor der Entschlossenheit Kottmanns. Durch ihre Sichtbarkeit im Rollstuhl verbreite sie eine wichtige Botschaft: „Ihre herausragende journalistische Leistung und ihre Charakterstärke machen sie nicht nur zu einer Pionierin, sondern zu einem Vorbild für uns alle. Mirjam Kottmanns Arbeit erinnert uns daran, dass es im Journalismus nicht nur darum geht, die Öffentlichkeit zu informieren – es geht auch darum, gültige Normen zu hinterfragen und Ungerechtigkeit zu bekämpfen.“

Der PRIX EUROPA zeichnet jedes Jahr die besten europäischen Medienproduktionen aus. Getragen wird er von einem Bündnis aus derzeit 22 europäischen Rundfunkanstalten. Der Wettbewerb versammelt jedes Jahr hunderte von Medienschaffenden des gesamten Kontinents. Seit seiner Gründung 1987 hat er sich zu einer paneuropäischen Plattform für Qualitätsjournalismus entwickelt, die sich für den Zusammenhalt und ein europäisches Miteinander einsetzt. Die Präsidentschaft liegt in diesem Jahr beim Intendanten des französischsprachigen belgischen Rundfunks RTBF Jean-Paul Philippot. Gastgeber ist der Rundfunk Berlin Brandenburg mit Unterstützung vom Land Berlin.

Hier gibt es alle weiteren Infos dazu sowie die gesamte Pressemitteilung.

Quelle: Prix Europa 2024
Bild: ©PRIX EUROPA/Oliver Ziebe