MediaForEurope (MFE) hält bereits 29,99 Prozent der Anteile an der ProSiebenSat.1 SE und ist damit größter Anteilseigner des Medienkonzerns. Medienberichten zufolge hat das Unternehmen von Silvio Berlusconi nun die finanziellen Voraussetzungen geschaffen, um eine vollständige Übernahme von ProSiebenSat.1 zu realisieren.
So wurde in Mailand schon länger darüber spekuliert, dass MFE im Jahr 2025 die Kontrolle über den deutschen Medienkonzern übernehmen könnte. Im November hatte MFE seine Beteiligung auf knapp 30 Prozent erhöht und bereitet nun ein Angebot vor, das dem Unternehmen die Mehrheit an ProSiebenSat.1 verschaffen würde.
Wie Reuters nun berichtet, soll sich Silvio Berlusconi, CEO von MFE, einen Kredit in Höhe von 3,4 Milliarden Euro gesichert haben, um die Übernahme zu finanzieren. Ob die gesamte Summe ausschließlich für den Erwerb der verbleibenden Anteile an ProSiebenSat.1 verwendet wird, ist noch unklar. MFE erwägt offenbar auch Investitionen in andere Märkte, darunter die Niederlande, Polen und Portugal.
Der Grund, warum bisher kein offizielles Übernahmeangebot vorgelegt wurde, lege laut Medienberichten in den aktuellen Gegebenheiten in Deutschland. Die politische Unsicherheit durch mögliche Neuwahlen sowie die wirtschaftliche Stagnation erschweren die Umsetzung des Deals. Zudem fordert MFE von ProSiebenSat.1 mehr Eigeninitiative, um die strukturellen Voraussetzungen für eine Übernahme zu schaffen.
MFE hatte in der Vergangenheit mehrfach Kritik an der Unternehmensführung von ProSiebenSat.1 geäußert. Mit der Übernahme strebt MFE an, den Fokus des deutschen Medienhauses stärker auf Fernsehen und Streaming zu lenken. Andere Geschäftsbereiche sollen hingegen aufgegeben werden.
Quelle: Reuters
Bild: © ProSiebenSat.1