Berlin, 28. April 2025 – Der Publizist und Medienunternehmer Wolfram Weimer soll neuer Staatsminister für Kultur und Medien in der kommenden Bundesregierung aus CDU, CSU und SPD werden. Das gab der designierte Bundeskanzler Friedrich Merz am Montag im Rahmen der Bekanntgabe seines Kabinetts bekannt. Weimer folgt damit auf Claudia Roth (Bündnis 90/Die Grünen), die das Amt seit 2021 innehatte.
Die Personalie gilt als überraschend, da Weimer bisher kulturpolitisch nicht in Erscheinung getreten ist und – anders als seine Vorgänger – kein Bundestagsmandat innehat. Damit knüpft Merz an frühere Praxis an, wie sie zuletzt unter Bundeskanzler Gerhard Schröder zu beobachten war: Damals wurden ebenfalls Persönlichkeiten von außen auf das Kulturamt berufen.
Weimer war unter anderem Chefredakteur der Welt, der Berliner Morgenpost und des Focus. Er gründete das politische Magazin Cicero und ist seit 2012 Geschäftsführer der von ihm aufgebauten Weimer Media Group, die verschiedene Medienformate verantwortet.
Im Koalitionsvertrag der neuen Regierung spielt die Medienpolitik eine zentrale Rolle. Beobachter werten Weimers Berufung daher als Signal, dass Friedrich Merz hier inhaltliche Schwerpunkte setzen will. Welche Akzente der neue Kulturstaatsminister jedoch konkret in der Kulturpolitik setzen wird, ist bislang offen.
Der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann, kommentierte die Ernennung mit vorsichtigem Optimismus: „Es wird spannend, welche Schwerpunkte der Publizist und Verleger Wolfram Weimer in der Kulturpolitik setzen wird. Der Koalitionsvertrag lässt viel Platz, da wenig konkrete neue Vorhaben und Ziele genannt werden. […] Ich bin gespannt.“
Ob Weimer sich in der politischen Praxis bewährt, dürfte sich schon bald zeigen – insbesondere bei den anstehenden Haushaltsverhandlungen, bei denen kulturpolitische Belange oft um Sichtbarkeit ringen müssen.
Bild mit KI generiert, Chat-GPT