Wiesbaden, 14. Mai 2025 – Die Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW) mit Sitz in Wiesbaden stellt zum Jahresende ihren Betrieb ein. Diese Entscheidung wurde am Mittwoch gemeinsam vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur sowie der Leitung der FBW bekannt gegeben.

Die FBW war seit ihrer Gründung im Jahr 1951 dafür zuständig, Filme auf ihre Qualität zu prüfen und herausragende Werke mit den Prädikaten „wertvoll“ oder „besonders wertvoll“ auszuzeichnen. Doch das Interesse an dieser Form der Bewertung ist in den letzten Jahren stark zurückgegangen. Immer mehr Zuschauer:innen orientieren sich an Online-Rezensionen und Empfehlungen auf Streaming-Plattformen, während Filmverleiher und Produzent:innen angesichts steigender Produktionskosten zunehmend auf die kostenpflichtige Bewertung durch die FBW verzichten.

Ein von Hessen vorgeschlagener Reformplan, der eine neue Finanzierungsstruktur und eine gerechtere Kostenverteilung unter den Bundesländern vorsah, wurde von der Kulturministerkonferenz im Herbst 2024 endgültig abgelehnt. Hessen hätte weiterhin den größten Anteil übernommen, erklärte Staatssekretär Christoph Degen. „Damit war das bisherige Modell wirtschaftlich nicht mehr tragbar“, so Degen, der gleichzeitig den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der FBW für ihren langjährigen Einsatz dankte.

Trotz der Schließung der Hauptinstitution bleibt ein Projekt bestehen: Die bundesweit aktive FBW-Jugend Filmjury, die Jugendlichen ermöglicht, Filme zu bewerten und eigene Kritiken zu verfassen, wird 2025 weitergeführt. Neue Standorte in Trier und Enkenbach-Alsenborn sind bereits geplant. Die Direktorin der FBW, Bettina Buchler, zeigte sich optimistisch, dass dieses Netzwerk auch nach der Auflösung der FBW bestehen kann: „Wir führen Gespräche über eine Fortführung des Engagements der jungen Filmexpertinnen und -experten.“

Mit dem Ende der FBW endet ein Kapitel deutscher Filmkulturgeschichte – gleichzeitig lebt ein Teil ihrer Arbeit in den nächsten Generationen weiter.

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