Die für den 5. Juni 2025 angesetzte Wahl von drei neuen Mitgliedern in den Verwaltungsrat der Filmförderungsanstalt (FFA) ist auf Antrag der Koalitionsfraktionen von der Tagesordnung des Bundestags abgesetzt worden. Der gemeinsame Wahlvorschlag von CDU/CSU, SPD und AfD (Drucksache 21/336) sollte ursprünglich im Rahmen von Tagesordnungspunkt 12 abgestimmt werden. Die AfD-Fraktion enthielt sich bei der Abstimmung über die Absetzung.

Hintergrund der Entscheidung war breite Kritik an der vorgesehenen Nominierung des AfD-Abgeordneten Ronald Gläser. Gemeinsam mit Melanie Bernstein (CDU/CSU) und Martin Rabanus (SPD) war Gläser als neues Mitglied des Verwaltungsrats vorgeschlagen worden. Als stellvertretende Mitglieder waren Anja Weisgerber (CDU/CSU), Martin Erwin Renner (AfD) und Nancy Faeser (SPD) vorgesehen.

Zuvor hatte es öffentlichen Protest gegen die Aufnahme eines AfD-Kandidaten in das Gremium gegeben. Über soziale Netzwerke und in direkten Appellen an Parlamentarierinnen und Parlamentarier hatten Bürgerinnen und Bürger gefordert, die Wahl von der Tagesordnung zu nehmen. Die Initiativen kritisierten insbesondere den Versuch der AfD, Einfluss auf zentrale Institutionen der Kulturförderung zu nehmen.

Die Filmförderungsanstalt (FFA) ist für die Vergabe von Fördermitteln im deutschen Filmwesen zuständig. Drei der 36 Mitglieder des Verwaltungsrats werden durch den Deutschen Bundestag entsandt. Mit der Absetzung der Wahl bleiben diese Mandate vorerst unbesetzt.

Ein neuer Wahltermin wurde bislang nicht bekannt gegeben.