Das Karlovy Vary Film Festival hat sein Industrieprogramm, die sogenannten Industry Days, grundlegend überarbeitet und verlängert. Vom 6. bis 9. Juli erhalten Branchenprofis damit mehr Zeit und neue Möglichkeiten, sich zu vernetzen und Projekte voranzutreiben.

Ein zentrales Ziel der Neuausrichtung ist die verstärkte Förderung von Koproduktionen aus Mitteleuropa. Dabei rücken Länder wie Polen, Deutschland und Österreich neben Tschechien stärker ins Rampenlicht. Mit der neuen „Central Stage“ werden 13 Spielfilmprojekte aus dieser Region vorgestellt, die sich in einer fortgeschrittenen Produktionsphase befinden. Anders als bisher üblich finden keine klassischen Pitch-Präsentationen statt, sondern interaktive Gespräche, bei denen Filmemacher und ihre Kooperationsmodelle näher beleuchtet werden.

Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf dem kleinen Bildschirm: Erstmals gibt es eine eigene Plattform für Serienproduktionen. Das Festival arbeitet dafür mit Central European Media Enterprises zusammen, um ein vielfältiges Programm aus Vorführungen, Panels und Workshops rund um TV- und Streaming-Projekte anzubieten.

Besonderes Highlight ist der neu eingeführte „Pop-Up Series Incubator“. In diesem achtmonatigen Entwicklungsprogramm erhalten europäische Produzenten und Drehbuchautoren gezielte Unterstützung, um eigene Ideen für Serien weiterzuentwickeln und vorzustellen. Bei der Auftaktveranstaltung in Karlovy Vary präsentieren kreative Teams ihre Konzepte – von Rumänien bis Griechenland und Frankreich sind spannende Projekte dabei, die auf wahren Begebenheiten oder literarischen Vorlagen basieren.

Das Festival bleibt auch seinem Engagement für Nachwuchsfilmemacher treu. Das Programm KVIFF Talents fördert junge Talente aus Tschechien und der Slowakei mit finanzieller Unterstützung, Mentoring und Präsentationsmöglichkeiten. Dieses Jahr wurden sechs Projekte ausgewählt, darunter Spielfilme und Serien, die während des Festivals einer internationalen Fachöffentlichkeit vorgestellt werden.

Darüber hinaus sind bewährte Programmpunkte wie das „Works in Development“-Format und der Fokus auf queere Filmprojekte Teil des Angebots. Hier können Filmemacher um Entwicklungsförderungen und Preise konkurrieren, was ihre Chancen auf internationale Koproduktionen erhöht.

Mit dem erweiterten Industry Days-Programm will das Karlovy Vary Film Festival seine Position als führende Plattform für den Film- und Medienstandort Mitteleuropa festigen und gleichzeitig neue Wege der Zusammenarbeit und Projektentwicklung erschließen – sei es im Kino oder auf dem Bildschirm.

Variety berichtet ausführlich.

  Bild mit KI generiert, Chat-GPT