Die Filmbranche steht vor einem Wandel: Kinobesuche sinken, Streamingdienste kämpfen mit Abonnentenverlusten. Studios reagieren mit flexiblen Veröffentlichungsstrategien, die nicht nur den Zeitpunkt, sondern auch die Art der Filmverwertung optimieren. So sichern sie Einnahmen und binden Zuschauer in einem hart umkämpften Markt.

Seit der Pandemie meiden viele Zuschauer das Kino – wegen steigender Preise, Unannehmlichkeiten und weniger angenehmer Kinobesuche. Studios reagieren darauf mit neuen Verteilungsstrategien, die Kino, Kauf-/Leih-Angebote (Transactional Video on Demand) und Streaming-Abo-Dienste besser aufeinander abstimmen.

Disney veröffentlicht Filme etwa drei Monate nach Kinostart auf Disney+, oft nach kurzer Kauf-Exklusivität. Lionsgate setzt auf längere Zeiträume, in denen Filme nur gekauft oder geliehen werden können, bevor sie auf dem eigenen Streamingdienst Starz erscheinen. Universal verteilt seine Filme auf verschiedene Plattformen wie Peacock, Amazon Prime und Netflix in gestaffelten Zeitfenstern. Paramount experimentiert mit unterschiedlichen Modellen, Sony hält an längeren Exklusivzeiten für Netflix fest, und Warner Bros. setzt auf schnelle Kauf-/Leih-Angebote vor dem Streaming-Start.

Trotz starkem Wachstum leiden Streaming-Dienste unter hoher Kündigungsrate, da viele Nutzer den Preis nicht mehr rechtfertigt sehen. Deshalb nutzen Studios strategisches „Windowing“, um Filme zeitlich und preislich gestaffelt zu veröffentlichen und so zusätzliche Einnahmen zu erzielen sowie Abonnenten zu binden. Der Erfolg an der Kinokasse gewinnt dabei wieder an Bedeutung, weil Streaming-Dienste besser bezahlen, wenn Filme im Kino gut laufen.

Auch klassische Lizenzdeals bleiben ein wichtiger Einnahmefaktor. Studios verkaufen Rechte gestaffelt an verschiedene Plattformen, um einen Film mehrfach zu monetarisieren – etwa Universal mit Peacock, Amazon Prime und Netflix, oder Sony mit Netflix und Disney.

Die Filmverteilung ist heute ein komplexes Geschäft, bei dem es nicht nur um den Zeitpunkt der Veröffentlichung geht, sondern um die optimale Nutzung verschiedener Kanäle und Zeitfenster. Studios, die flexibel und mehrstufig vorgehen, sichern sich Wettbewerbsvorteile, während starre Modelle immer weniger erfolgreich sind.

FILMTAKE berichtet ausführlich.

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