Eine von Creative Europe MEDIA veröffentlichte Studie zeigt: Die Ausgestaltung nationaler und regionaler Fördermaßnahmen hat erheblichen Einfluss auf die Beteiligung von Produktionsunternehmen am EU-weiten MEDIA-Programm. Untersucht wurde, wie öffentliche Unterstützung die Wettbewerbsfähigkeit im audiovisuellen Sektor stärkt und welche Faktoren den Zugang zur europäischen Förderung begünstigen.
Im Zentrum der Untersuchung standen Datenanalysen aus den Jahren 2021 bis 2022, ergänzt durch Interviews mit Branchenvertreter:innen und eine Umfrage unter MEDIA-Förderempfänger:innen. Im Betrachtungszeitraum wurden über 1.400 Projekte unterstützt – rund 70 % in sogenannten High Capacity Countries (HCC) wie Deutschland, Frankreich oder Spanien, etwa 30 % in Low Capacity Countries (LCC) mit schwächer entwickelter Produktionsstruktur.
Förderung zieht Förderung nach sich
Ein zentrales Ergebnis: Je stärker ein Land seine audiovisuelle Branche mit nationalen Mitteln unterstützt – etwa durch Zuschüsse, Steuererleichterungen oder Investitionen von öffentlich-rechtlichen Sendern – desto höher fällt auch die Beteiligung am MEDIA-Programm aus. Besonders Steueranreizmodelle haben sich als wirkungsvolles Instrument etabliert. Insgesamt wurden 447 verschiedene Fördermaßnahmen in den EU-Mitgliedsstaaten erfasst.
Trotz eines MEDIA-Anteils von nur etwa 2 % an der gesamten öffentlichen AV-Finanzierung wurde das Programm von den befragten Akteur:innen als besonders wirksam wahrgenommen. Die Studie betont seinen positiven Einfluss auf die europäische Zusammenarbeit, Innovationskraft und die Sichtbarkeit kleinerer Märkte.
Empfehlungen für eine ausgewogenere Förderung
Die Autor:innen der Studie sprechen sich für eine Neudefinition der Ländergruppen im MEDIA-Kontext aus, um Förderkriterien stärker an tatsächlichen Marktbedingungen auszurichten. Darüber hinaus wird empfohlen, internationale Koproduktionen gezielt zu fördern – insbesondere in strukturschwachen Regionen. Beratung, Austauschformate und Partnerschaftsprogramme sollen helfen, nachhaltige Strukturen zu schaffen.
Auch aktuelle Entwicklungen wie der Einsatz von Künstlicher Intelligenz in der Medienproduktion, die Umsetzung der AVMSD-Richtlinie sowie die Rolle öffentlich-rechtlicher Sender wurden berücksichtigt. Ziel ist ein widerstandsfähiges und gerechtes Fördersystem, das auch in Krisenzeiten tragfähig bleibt.
Die vollständige Studie von Creative Europe MEDIA hier als PDF zum Download.