Der Deutsche Produzententag ist der zentrale film- und medienpolitische Fachkongress der Filmwirtschaft in Deutschland. Seit 2012 treffen sich jedes Jahr zum Auftakt der Berlinale Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Medien, Film- und Fernsehbranche sowie der Förder- und Verwertungsinstitutionen, um über die Zukunft der deutschen Filmwirtschaft zu diskutieren.
2025 stand der Deutsche Produzententag ganz im Zeichen der bevorstehenden Bundestagswahl. Rund 650 nationale und internationale Gäste kamen im Berliner Filmtheater Colosseum zusammen, um über neue Wege für eine nachhaltige Filmwirtschaft in Deutschland zu beraten. Die Veranstaltung wurde geprägt von hochkarätigen Redebeiträgen und einem klaren Appell an die künftige Bundesregierung: Die Verlängerung bestehender Förderprogramme und die Einführung eines automatisierten, ungedeckelten Steueranreizsystems sollen innerhalb der ersten 100 Tage der neuen Legislaturperiode umgesetzt werden.
Zu den zentralen Rednerinnen und Rednern zählten Kulturstaatsministerin Claudia Roth, der Kultur- und Mediensenator der Freien und Hansestadt Hamburg Dr. Carsten Brosda sowie Berlinale-Intendantin Tricia Tuttle. Auch Dr. Jakob Scherer (Villa Aurora & Thomas Mann House), ARD-Intendant Florian Hager und Stephan Schmitter, CEO von RTL Deutschland, setzten wichtige inhaltliche Akzente.
In seiner Begrüßung forderte Björn Böhning, CEO und Sprecher des Gesamtvorstands der Produktionsallianz, die neue Bundesregierung auf, die begonnene Reform der Filmförderung konsequent weiterzuführen: „Die internationale Wettbewerbsfähigkeit des Filmstandortes Deutschland steht und fällt mit einem konkurrenzfähigen Steueranreizmodell. Zudem müssen wir verhindern, dass Rechte an deutschen Produktionen ungehindert ins Ausland abwandern. Gleichzeitig ist die Branche selbst gefragt: Es braucht Mut zu Visionen und gemeinsames Anpacken.“
Kulturstaatsministerin Claudia Roth zog in ihrer Rede eine Bilanz der Filmförderreform und betonte, dass das neue Filmförderungsgesetz eines der wichtigsten kulturpolitischen Vorhaben dieser Legislaturperiode gewesen sei. Sie hob hervor, dass unter schwierigen Rahmenbedingungen wichtige Fortschritte erzielt wurden und der weitere Erfolg maßgeblich vom Zusammenhalt der Branche abhänge. In seiner mitreißenden Rede unterstrich auch Hamburgs Kultur- und Mediensenator Dr. Carsten Brosda die Verantwortung der Politik, sich aktiv für den Schutz verfolgter Künstlerinnen und Künstler einzusetzen.
In einer Talkrunde erklärte ARD-Intendant Florian Hager: „Die ARD befindet sich mitten in einem Reformprozess. Wir setzen strukturelle Veränderungen um und werden als Auftraggeber weiterhin ein starker Partner der Produzentinnen und Produzenten bleiben.“ RTL-Deutschland-CEO Stephan Schmitter betonte die Rolle der Künstlichen Intelligenz in der Branche: „KI kann Kreativität nicht ersetzen, aber sie wird uns helfen, Produktionsprozesse effizienter zu gestalten. Das ist entscheidend für die Zukunftsfähigkeit unserer Branche.“
Zum Abschluss der Veranstaltung diskutierten Thomas Hacker (FDP), Martin Rabanus (SPD), Michael Sacher (Bündnis 90/Die Grünen) und Dr. Christiane Schenderlein (CDU) in der traditionellen „Berliner Runde“ über die Zukunft der deutschen Filmproduktion unter der Leitfrage: „Wohin steuert das Produktionsland Deutschland?“
Der Deutsche Produzententag 2025 hat damit klare Forderungen an die Politik formuliert und unterstrichen, dass nachhaltige Reformen für die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Filmbranche unverzichtbar sind.
Quelle: Deutscher Produzententag 2025