Jennifer Salke verlässt nach sieben Jahren die Leitung von Amazon MGM Studios. Ihr Abgang resultiert aus internen Machtkämpfen, kreativen Differenzen und finanziellen Fehlschlägen. Besonders ihre Vision für das James-Bond-Franchise führte zu Spannungen mit Barbara Broccoli, der langjährigen Verwalterin der Marke. Salke wollte Bond für ein breiteres Publikum zugänglicher machen, etwa mit TV-Serien und Videospielen, was Broccoli strikt ablehnte. Stattdessen baute Mike Hopkins, Salke’s Vorgesetzter, eine bessere Beziehung zu Broccoli auf und sicherte Amazon schließlich die volle kreative Kontrolle über Bond.

Neben Bond spielte auch der Misserfolg der teuren Serie „Citadel“ eine Rolle. Die von den Russo-Brüdern produzierte Spionageserie sollte ein weltweites Franchise starten, blieb jedoch hinter den Erwartungen zurück. Da viele von Salkes kostspieligen Projekten keine hohe Rendite erzielten, entzog Hopkins ihr bereits im letzten Jahr die Entscheidungshoheit über Neuproduktionen.

Hopkins nutzt nun Salkes Abgang zur Umstrukturierung: TV- und Filmabteilungen berichten direkt an ihn, eine Nachfolge für Salke wird nicht besetzt. Offiziell wird dies als „Verschlankung“ dargestellt. Trotz ihres Abgangs erhält Salke eine Produktionsvereinbarung mit Amazon, was ihr ermöglicht, eigene Projekte zu realisieren. Ihre Zeit bei Amazon prägte das Studio erheblich – sie machte es zu einem relevanten Player in Hollywood, förderte weibliche Kreativität und etablierte Serien wie „The Rings of Power“ und „The Boys“. Ihr Abgang könnte darauf hindeuten, dass Amazon künftig stärker auf Effizienz und kommerziellen Erfolg statt kreative Risiken setzt.

Variety berichtet ausführlich

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