Jetzt sind Entscheidungen zu treffen! Nach Makro- und Polykrisen zeichnet sich für 2025 eine konsolidierende Stabilität ab. Nicht alle Unternehmen werden dem Transformationsdruck gewachsen sein: Neue Wertschätzungsmaßstäbe durch KI-Prozesse und weiterentwickelte Wertschöpfungskonzepte in der Filmindustrie, die immer stärkere Integration in die allgemeine Aufmerksamkeitsökonomie erfährt. Heute die richtigen Weichen für Entwicklung und Lebenswerk zu stellen, wird substanziellere Folgen haben als die schlichte Verwaltung alter Strukturen unter dem Dauer(ein)druck der Krisennachrichten. Wer neue Wege beschreiten möchte um ausgetretene Pfade, die zumindest teilweise in vertrocknete und steinige Wirtschaftsfelder führen, zu verlassen, ist gut beraten auch andere Perspektiven einzuholen: von Spähern, von Pfadfindern, von Silberrücken - mit Erfahrung und breitem Beurteilungsvermögen. Zeit, für Austausch!

Die Dramatik der Entwicklungen im letzten Jahr hätten kaum bedrohlicher sein können. Fehlende Planungssicherheit, Ausblick auf Besserung, Geschlossenheit und der Verlust von Prognosefähigkeit durch immer höhere Komplexität bei gleichzeitig steigender Anzahl an Faktoren hat viele zur Verzweiflung und auch einige zur Aufgabe getrieben. Eine schleichend sterbende Regierung in Deutschland, politisch bedrohliche Entwicklungen bei Nachbarn, Verbündeten und Handelspartnern, aber auch die immer stärker polarisierten Diskussionen in Deutschland, hinein bis in die eigene Peer-Group, steigerten sich zum Jahresende. Das neue Jahr hingegen lässt hoffen – vielleicht nicht immer zurecht.

Noch viele Fragen zur konkreten Ausgestaltung des neuen, alten FFG sind unbeantwortet, aber der nun gesetzte Rahmen bietet Fläche und Phantasie für wettbewerbsfähigere Produktionsbedingungen in Deutschland. Die technischen Betriebe der Filmwirtschaft, organisiert im VTFF, sorgen mit festangestellten Fachkräften und projektunabhängigen Investitionen für die standortprägende Infrastrukturkompetenz – und haben den Klimaschutz, unabhängig von Förderkonzepten, nicht vergessen (siehe VTFF Green Tec Day bei der Berlinale). Insbesondere der Einfluss von KI (künstliche Intelligenz) entscheidet existenziell über den Fortbestand von Berufsbildern und Geschäftsmodellen. Eine Transformation, die entlang der gesamten Wertschöpfungskette alle Marktbeteiligten betrifft.

Das Kino wird seine Weiterentwicklung intensiv und zügig vorantreiben müssen. Auch wenn sich die große Leinwand bei hochwertigem Content zuletzt wieder als unverzichtbar erwiesen hatte, muss sich Kinoangebot noch stärker in Innenstadt- und Mall-Konzepten integrieren. Eine Aufgabe, die weit über den Gestaltungsraum von Kinobetreiber*innen hinausgeht und auch Bauträger bzw. -Entwickler, kommunale Verantwortung und Bürgertum mit einbeziehen muss. Kultur- und Lebensraumkonzepte können bei keinem Parteiprogramm als profilierend bezeichnet werden.

Der Konsolidierungsprozess von Streaming und werbebasierten Verbreitungsformen ist längst nicht abgeschlossen. Non-Fiction und Entertainment bieten neue Geschäftsfelder, während lukrative und hochbudgetiere Fiction-Engagements weiter zurückgedrängt werden. Disruptive Geschäftsmodelle verkürzen den Distributionsweg von Werbetreibendem zum Endkonsumenten. Für Programmhersteller ergeben sich daraus einige neue, durchaus lukrative Chancen. Die Herausforderung sind oftmals industriell übliche Anbieter-Qualifizierungsportale.

Die Alltagsrealität des unabhängigen, kleineren Produktionsunternehmens wird zunehmend systemisch anspruchsvoller. DIN-Normen, Prozesssteuerung und ein künftig für Großunternehmen optimiertes Fördersystem wird den Zusammenschluss in größeren Einheiten verstärken. Für den Standort Deutschland und die internationale Wettbewerbsfähigkeit muss das kein Nachteil sein und auch die individuellen Folgen für Unternehmer*innen können durchaus chancengeprägt sein, wenn rechtzeitig Trends erkannt und Profis für die Neuausrichtung einbezogen werden.

Wer hatte nicht schon einmal das Gespräch mit jemanden, der eine „total super Idee“ für eine Samstagabend-Show, ein Bestseller-Buch oder einen Blockbuster hatte? Als Profi weißt du, dass es mehr als nur die vage Vorstellung braucht. Beim Umbau von Unternehmen und der Entwicklung strategischer Konzepte ist das nicht anders.

Ensider wird in diesem Jahr über Netzwerkveranstaltungen und Fachkonferenzen, aber natürlich auch über das Digital-Angebot Antworten und Expert*innen präsentieren. Achtsamkeit und Wachsamkeit sollten die nächsten Monate bestimmen: Positiv, aber nicht leichtsinnig, Zielorientiert aber nicht verbissen.

Wie immer sind wir gut beraten, uns gegenseitig zu unterstützen und Erfahrungen auf der Basis von Fachkompetenz auszutauschen. Methodenkompetente Standardberatungen helfen zur Lösung branchenspezieller und projektzentrierten Problemen nur begrenzt.

Euer Markus Vogelbacher – und das Ensider:Team